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Helmut Burkhardts „senza" in deutscher Erstaufführung
Schwandorf. Keine leichte, aber eine intellektuell anregende Kost servierte am Samstag die herausragende Geigerin Elena Denisova den Zuhörern im Schwandorfer Künstlerhaus Kebbel-Villa. In einer deutschen Erstaufführung bot sie im Rahmen eines kammermusikalischen Abends das rund sechsminütige Stück „senza " des Wernberger Komponisten Helmut Burkhardt (Jahrgang 1961).
Das avantgardistische Werk für Violine solo ist im vergangenen Jahr entstanden und der in Wien lebenden Geigerin Elena Densiova zugewidmet. Das außerordentlich expressive und schwierige Stück spielt viele ausgefallene Raffinessen der Griff- und Streichtechnik aus und pendelt musikalisch zwischen Exaltiertheit und farbig-rythmischer Eindringlichkeit.
„senza ", von Elena Denisova bravourös vorgetragen, ist nach der Caprice „Der Schrei" bereits das zweite Werk, das Burkhardt für die gebürtige Russin geschrieben hat. Die Uraufführung fand vor 13 Monaten in Wien statt. Der italienische Begriff senza (dt. ohne) meint in Burkhardts Fall das ständige Überschreiten von üblichen musikalischen Bestimmungsgrößen.
So wurde das Stück zu einem mit Spannung erwarteten Prüfstein für die Aufgeschlossenheit des Konzertpublikums in Schwandorf. Die Aufführung gelang: Reicher Applaus belohnte den jungen Komponisten und die Virtuosin.
Vor gut einem Jahr feierte Burkhardt ebenfalls einen Erfolg in der Kebbel-Villa - damals mit seiner Sonate für Cello und Klavier.