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Fronberg (hu). Auf einen Parforce-Ritt durch die Musik, von Bach bis Böttcher, von Sevilla bis Wernberg-Köblitz entführten am Donnerstag die russische Geigerin Elena Denisova und ihr Mann, Alexei Kornienko am Klavier, in der Fronberger Kebbelvilla. „Von Barock bis Gegenwart..." strahlten die Kompositionen das Temperament, und gleichzeitig die Einfühlsamkeit aus, mit denen sie das Künstlerehepaar interpretierte: Überzeugend beim Schwärmen in Bachs Saraband ebenso wie beim wirbelnden Besuch mit Isaac Albéniz in „Sevilla" oder bei swinging Gershwin, einer Zugabe aus „Porgy and Bess". Mit minutenlangem Beifall dankte_ es ihnen die rund 70 Zuhörer in dem Konzert, das von der Schwandorfer Geigenbau-Familie Goldfuss gesponsert worden war.
Auf eine Reise in die Galaxie entführten Denisova und Kornienko zu Beginn gemeinsam mit dem Wernberg-Köblitzer Komponisten Helmut Burkhardt: Sein „Zyklus Sternbilder" bildete den Schwerpunkt im ersten Konzertteil, visualisiert mit Dias aus dem Observatorium. Burkhardt hat die spannungsreiche, aber nicht atonale Komposition mit kosmischen Ereignissen verknüpft, wie er beschreibt: Da schildert er mittels Musik etwa die Entstehung des Orionnebels aus der Explosion einer Supernova oder das Auftreten des Meteorstroms Geminiden. Den Interpreten legt er „Arbeitsteilung" nahe: Während Kornienko mit seinen Kadenzen am Klavier den unendlichen Sternenhimmel abstrahiert, setzt Denisova mit der Violine die herausragenden Ereignisse um - und gleicht dabei selbst einer Supernova, wenn sie mit großen blitzenden Augen fast die Saiten zur Explosion zu treibend scheint.