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Elena Denissova und Alexei Kornienko beeindruckten
Weiden. Spannend und mit einem exzellenten Programm begann der Auftakt zur 36. Konzertsaison des Förderkreises für Kammermusik am Freitag: Das russische Künstlerpaar Elena Denissova (Violine) und Alexei Kornienko (Piano), deren Auftritt in der Max-Reger-Halle eigentlich erst für kommendes Jahr geplant war, sprang für das verhinderte Duo Felix Ayo und Carlo Bruno ein und eroberte sich das zahlreiche Publikum im, Gustl-Lang-Saal mit virtuoser Musikalität, von der Romantik bis zur Moderne.
Mit Franz Schuberts Sonate in A-Dur stellte sich das aus Moskau stammende, jetzt in Wien lebende Ehepaar mit einem Salonstück vor. Die fünf Sätze deuteten es bereits an: Der ehemalige Dozent am Moskauer Konservatorium, Pianist und Dirigent nahm sich selbst zurück, um der Meisterviolinistin mit ihrem zarten Ruggieri Instrument aus dem 17. Jahrhundert die Führungsstimme zu überlassen.
Mit Alexander Zemlinskys Serenade in A-Dur bezauberte das harmonisch eingespielte Duo sein Auditorium in höchstem Maße: Der lebensfroh strahlenden Frühlingsmelodie im ersten, folgte melancholischer Ausdruck im zweiten Satz. Ein Potpourri aus einem Presto mit Pizzicatos, schwungvollen Walzerklängen und schmeichelnden träumerischen Melodien mit lebhaften Tempowechseln entließ die Zuhörer in die Pause.
Die raffinierte Bogentechnik Elena Denissovas und ihre unglaubliche Kraft in der linken Hand auf dem Griffbrett sollten jedoch erst im solistischen Part bei postmodernen Werken ihre Brillanz beweisen: In drei kurzen und prägnanten Charakterstücken, die von den Komponisten Boudewijn Buckinx (Belgien), Alexander Müllenbach (Luxemburg) und dem Oberpfälzer Helmut Burkhardt (geb. 1961) auf Wunsch für die Interpretin geschrieben wurden, brillierte die begnadete Russin mit überragenden Fertigkeiten, Temperament und seelenvoller Ausdruckskraft.
Nach Burkhardts „Schrei-Caprice", die mit heftigsten Bogenbewegungen themagerecht Notencluster ganzer Klanggruppen impulsiv präsentierte, eilte der Komponist unter rauschendem Beifall und Bravorufen des Publikums auf die Bühne, um Elena Denissova spontan für die hervorragende Darbietung zu danken-kostbarer Moment einer seltenen Begegnung. Am 17. Okto-ber wird die Violinistin in der österreichischen Metropole ein weiteres, ihr zugeeignetes Werk Burkhardts, zur Uraufführung bringen.
Mit drei Miniaturen des jedem Russen so gelegenen und obligaten Pjotr Tschaikowski klang das reizvolle Repertoire des Kammermusikabends aus. Der lebhafte Applaus wurde mit zwei von Spielfreude überschäumenden Zugaben bedacht. Anastasia Poscharsky-Ziegler